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[bisher] her von den so weit vorgeschrittenenen Arbeiten Eisentrauts und Langes noch nichts erschienen ist, so lag das wesentlich daran, dass jede Befestigung mit dem Spaten untersucht werden soll, ehe sie veröffentlicht wird. Es ist dies unbedingt notwendig, um das Alter dieser Anlagen festzustellen, erfordert aber einen großen Aufwand an Zeit und Geld. Immerhin hoffen wir 1906 ein erstes Heft unseres Anteils an dem Atlas herausgeben zu können.

Auf Kosten des Kaiserlichen Archäologischen Instituts zu Berlin, das erfreulicherweise seine Tätigkeit nun auch auf die römisch-germanische Forschung erstreckt, konnten wir im vergangenen Jahre die Untersuchung der Befestigungen auf der Altenburg bei Niedenstein beginnen. Ihre Entdeckung ist ein Verdienst Herrn Pfarrers Kleyensteuber in Martinhagen. Wir vermuten in ihr, wo nicht das von Tacitus Annal. I. 56 als caput gentis genannte Mattium selbst, so doch die zur Hauptstadt gehörige Haupt-Volksburg der Chatten vor uns zu haben. Die Ausgrabungen, an denen die Herren Eisentraut und Lange sich in dankenswertester Weise beteiligten, beschränkten sich bisher auf die Untersuchung der Wälle, die in fünffachem Gürtel den Berg auf den gefährdeten Seiten umziehen. Die Feststellung und Aufräumung der Wohnplätze wird die Aufgabe des nächsten Jahres sein. Schon jetzt steht nach den Funden fest, daß die Burg tatsächlich in germanischer Zeit angelegt, damals intensiv bewohnt und noch in germanischer Zeit angegriffen und erobert worden ist. Ob dies mit dem von Tacitus beschriebenen Zuge des Germanicus zusammenhängt, und ob wir das Verhältnis der Altenburg zum alten Mattium (= Metze ?) richtig auffassen, darüber laßt sich heute noch kein abschließendes Urteil fällen.

 

II. Münzensammlung.

Unsere hessische Münzensammlung, über deren Vernachlässigung schon Jakob Hoffmeister klagte, und die auch späterhin wegen anderer Aufgaben noch lange

 

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