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Der Gesamtvorstand hielt am 12. Januar 1905 in Fulda eine Sitzung ab zwecks Beratung über die Frage des zukünftigen Verbleibs unserer Vereinsversammlungen. Während sich in Marburg Gelegenheit bietet, den Sammlungen ein besseres Heim als bisher zu schaffen, ist von anderer Seite die Vereinigung der Sammlungen mit einem Landesmuseum angeregt worden, dessen Errichtung in Kassel in Aussicht steht. Zu einem Beschlusse in dieser Angelegenheit ist es weder gelegentlich der Sitzung in Fulda, noch später gekommen. Die Verhandlungen über diese Angelegenheit schweben noch.

Auf dem Gebiete der volkskundlichen Bestrebungen des Vereins ist der Vorstand nunmehr selbständig vorgegangen und hat Fragebogen versandt, die in der Hauptsache von Herrn Professor Dr. phil. Vogt in Marburg auf Grund eines Entwurfs des Herrn Professors Dr. phil. Edward Schröder in Göttingen ausgearbeitet sind. Im Berichtsjahre ist bereits eine Reihe von wertvollen Arbeiten eingegangen. Sie werden in der Marburger Universitätsbibliothek gesammelt, um später durch berufene Gelehrte bearbeitet zu werden. Der Königlichen Regierung ist der Verein für ihre tatkräftige und weitgehende Unterstützung auf diesem Gebiete zu Danke verpflichtet.-

Die Einrichtung der Pfleger des Vereins hat sich durchaus bewährt. Sie sind der Leitung und Verwaltung des Vereins eine große Stütze und es sind auch schon wertvolle Mitteilungen über Funde etc. aus ihrem Kreise dem Vorstande zugegangen.-

In Ausführung eines Beschlusses der Jahresversammlung in Wolfhagen 1903 hat der Vorstand an zuständiger Stelle den Antrag gestellt, der hessische Bezirksverband möge das für die Geschichte unserer engeren Heimat so wichtige Schloß Spangenberg erwerben, damit auf diese Weise dessen Übergang in Privatbesitz vermieden werde. Der Bezirksverband hat diesen Antrag leider abgelehnt, weil das Schloß für ihn durchaus keine Verwendung finden könne. Der Vorstand glaubt aber die Hoffnung aussprechen zu dürfen, daß es doch in einer oder der anderen

 

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