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geordnet und praktisch und geschmackvoll aufgestellt, die Räume des grossen Kunsthauses füllt. Das ist sein eigenstes Werk, die Frucht unermüdlicher, rastloser Arbeit: der Verstorbene hat abgesehen von einer Krankheit in den letzten Jahren niemals um einen Erholungsurlaub nachgesucht.

Wie er den neuen Interessen und Anforderungen der Zeit gerecht zu werden verstand, zeigt das von ihm angelegte ethnographische Kabinet, dessen ansehnliche Bestände auch von seinem Sammlerfleiss und Glück Zeugnis ablegen.

Die Verwaltung der kunsthistorischen Abtheilungen, an der er bis kurz vor seinem Tode An-theil hatte, war für ihn Veranlassung, sich auch hier einzuarbeiten. Seinem an naturwissenschaftlichen Beobachtungen geschulten Blick gelang eine schöne, nicht nur für die Geschichte unseres vaterländischen Kunstgewerbes, sondern kunstgeschichtlich allgemein wichtige Entdeckung. Er wies die Erzeugnisse der Landgräflichen Porzellanmanufaktur zu Kassel, von deren Existenz man wohl wusste, die aber bis dahin unauffindbar geblieben waren, in der Sammlung des Museums und einigen Kasseler Privatsammlungen nach. Ueber seinen Fund berichtete er in den Jahrbüchern der Preussischen Kunstsammlungen von 1881. Die Ausstellung Kasseler Porzellane im Erdgeschosse der Gemäldegalerie (Zimmer 7, Schrank 20) zeigt am besten, welchen Dienst er damit der Geschichte hessischen Kunstfleisses geleistet hat. — Auch über die Glasfabrik, die Landgraf Karl in Kassel anlegte, und deren Erzeugnisse veröffentlichte er eindringende Untersuchungen.

Im Geschichts-Vereine, dessen Sitzungen er lange Jahre regelmässig besuchte, theilte er gerne von den Resultaten seiner naturwissenschaftlichen und geschichtlichen Studien mit. So berichtete er über den Münzfund von Nauheim (Mitth. 1862, Nr. 7, S. 8), legte das berühmte Herbarium des Naturalienmuseums aus dem 16ten Jahrhundert und die Holz- [Holzbibliothek]

 

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