vorherige Seite  -  zurück  -  nächste Seite
 
 

..

56

[verschwanden] schwanden somit die sichtbaren Spuren der historischen Versammlungsstätte der alten Chatten.

Ein drittes eingegangenes Dorf mit Kirche, Stockhausen genannt, stand am Wege nach Besse, westlich der Besser Hohle, am Hübelköpfchen. Dieser Ort war nach Landau schon im 8. Jahrhundert vorhanden und 1382 noch im Bestande. Als in diesem Jahr der Bürger Ditmar Schindeleib zu Gudensberg seine Tochter in das Kloster Nordshausen gab, überwies er diesem zugleich 2 Pfund Heller jährlich ,,vz myme Hobe zu Stoghusen in deme Dorfe gelegin pobin deme Kirchhobbe by deme Wege, da man geyt izu Thosin“. Auch Stockhausen wurde wahrscheinlich in den Bundesherrnfehden im 15. Jahrhundert zerstört. Stockhausen mag sich wohl damals zur Hälfte nach Besse angebaut haben, denn das Stockerberger Feld und die Stockhäuser Wiesen (zur Hälfte) gehören zur Gemarkung Besse, während das südlich dem Wiesengrunde gelegene Ackerfeld nebst Baustelle zur Gemarkung Dissen gehört. Auch der Zehnten wurde 1836 gemeinschaftlich mit Besse, ganz getrennt vom übrigen Besser und Dissener Zehnten, abgelöst. Ueberhaupt waren bis zur Verkoppelung die Stockhäuser Hufen und Felder von den Dissener Grundstücken in allen Kataster- und Lagerbüchern getrennt aufgeführt. Die Verkuppelung hat nun alles verschmolzen, aber die Stockhäuser Feld- und Wiesennamen sind geblieben und heute noch gebräuchlich. Die hiesige Gegend, der Hauptsitz und die Versammlungs- und Gerichtsstätte der alten Chatten, mag schon sehr frühe angebaut gewesen sein, denn unser heutiges Dissen hat schon mehrere Namensänderungen erfahren, als: Dusinum (1061), Tosene (1342). Thosin (1382), später Tussen, Kirchtussen, Dussen, Dißen und endlich Dissen.

Das alte Kirchdissen bildete mit Einschluss der drei eingegangenen Orte eine Pfarrei. Stockhausen war seiner grossen Feldmark wegen, und da es eine Kirche hatte, ein ziemlich grosser Ort und wohl eine Filiale von Dissen, während die andern Orte klein und zu Dissen eingepfarrt waren. Auch Haldorf gehörte dazu und kam mit Eingehen der Pfarrei Dissen auch mit zu Grifte. Es blieb aber in politischer Beziehung bis zum Jahre 1810 mit Dissen verbunden und erhielt von da eigene Bürger- [Bürgermeisterei]

 

..