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bildende Anstalten entstanden z. B. in Halle, auch das Marburger Pädagogium nahm diese neue Richtung auf. Redner ging dann auf das am 1. Oktober 18J2 in Cassel neu eröffnete Gymnasium und die neu errichtete Realschule ein und verwies auch auf die Verwandtschaft mit den französischen lycées und écoles secondaires. Direktor beider Anstalten wurde Suabedissen, der dann als Professor in Marburg gestorben ist. Vorher waren Schulen für katholische und jüdische Kinder errichtet worden. Besonderen Wert legte man natürlich auch auf militärische und forstwissenschaftliche Vorbildungsanstalten. Redner streifte dabei auch die Einrichtungen in benachbarten französischen Staatengründungen und legte Stundenpläne aus den Jahren 1812, 13 und 14 vor, sowie die gediegene Festschrift Suabedissens zur Eröffnungsfeier der Casseler Schulen. Da die Zeit schon zu weit vorgeschritten war, so wurde von weiteren kleineren historischen Mittheilungen, die noch auf der Tagesordnung standen, abgesehen.

 

III. Sitzung am 18. Dezember 1901.

Zunächst wurde eine Kassenangelegenheit erledigt, nämlich die Prüfung einiger Rechnungen aus der Zeit des verstorbenen Vereinskonservators. Die Rechnungen wurden als richtig anerkannt und wurde dem Vorsitzenden Entlastung ertheilt. Der Vorsitzende berichtete hierauf über die Übergabe der Vereinssammlung an deren neuen Konservator, Herrn Professor Dr. von Drach, der sich über die Pläne ausliess, die er zunächst durchzuführen beabsichtigte, um die in vieler Beziehung so reiche und wichtige Sammlung übersichtlicher aufzustellen und wenigstens vorerst einige Theile zu ordnen, dass sie bald allgemeiner zugänglich werden könnten. — Es folgte der Vortrag des Herrn Archivars Dr. Küch über die Hochgräber der Landgrafen in der Elisabethkirche. Da dieser Vortrag in erweiterter Form in der Vereinszeitschrift gedruckt werden wird, so wird darauf verwiesen. — Den Schluss des Abends bildete der Vortrag des Herrn Dr. Maurmann, des langjährigen Mitarbeiters an dem Deutschen Sprachatlas des Professors Dr. Wencker, über Sprache und Hausbau in den Kreisen Wolfhagen und Hofgeismar. Herr Dr. Maurmann, der seinen Vortrag durch eigens für den heutigen Abend gefertigte Sprachkarten erläuterte, gab ein übersichtliches Bild von den sprachlichen Verhältnissen dieser niederdeutschen hessischen Gegenden, dabei besonders auf die Beziehungen zwischen Sprachgrenzen einerseits

 

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