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im Jahre 1795 von der durch den Landgrafen Friedrich II. im Jahre 1773 gestifteten „Gesellschaft des Ackerbaues und der Künste“ verliehen worden ist.

Der Grossvater gehörte zur französischen Kirche in Cassel. Der in meinen Händen befindliche Todesschein ist in französischer Sprache ausgestellt. In der gleichen Sprache waren verschiedene Schulbücher meines Vaters abgefasst, die ich im elterlichen Hause noch gesehen habe, auch scheint im Hause des Grossvaters noch viel Französisch gesprochen worden zu sein. Obschon der Name Claus durchaus deutsch erscheint, stammt die Familie doch aus Frankreich und zwar, wie bei Gelegenheit der Verfolgung einer Erbschaftsangelegenheit in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts festgestellt wurde, aus Metz. Die Familie war wohl ursprünglich gut deutsch gewesen und erst mit der Stadt Metz (1552) französisch geworden.

Der Claus’sche Kunstgarten vor dem Holländischen Thore, der nach dem Ableben meines Grossvaters von einem älteren Bruder meines Vaters bewirthschaftet wurde, muss auch zur Zeit der französischen Herrschaft noch eine Sehenswürdigkeit gewesen sein, da König Jérome denselben einer Besichtigung gewürdigt hat. Es mag dies wohl im Frühjahr 1812 gewesen sein. Kurze Zeit nach diesem Besuche erhielt mein Vater, der von stattlicher Gestalt und damals etwa 19 Jahre alt war, die Aufforderung, sich auf der „Mairie“ zu melden. Daselbst wurde ihm eröffnet, dass der König die Gnade haben wolle, ihn unter die Garde du corps aufzunehmen. Dass mein Vater eine dahin zielende Bitte ausgesprochen hätte, kann ich nicht annehmen, ich vermuthe, dass dem König zu dieser Handlung, mit welcher er der Familie doch eine Ehre erweisen wollte, ausser der Gestalt meines Vaters noch besonders das gute Französisch Anlass gegeben hat, mit dem ihm die gärtnerischen Anlagen erklärt wurden. Dem Wunsche des Königs musste natürlich willfahrt werden, und so wurde denn mein Vater ,,Garde du corps de Sa Majesté le Roi de Westphalie“.

Der Dienst in diesem auserwählten Corps, das schön uniformirt und gut beritten war, hatte gewiss für viele junge Leute etwas Bestechendes. Trotzdem

 

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