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[Bischoffshausen] hausen von der freien Familie von Borken vorbehalten bleiben, während uns heute folgende Beobachtungen beschäftigen :

Nach den bekannten Schenkungen der Herren v. Bischoffshausen-Löwenstein eines grossen Theiles ihres Grundbesitzes zu Bischhausen an das Kloster Haina, kann es nicht befremden, dass die in späterer Zeit daselbst erbaute Kirche auf deren ursprünglichem Eigenthum steht. Nach Sachlage ist anzunehmen, dass der Wohnsitz Werners v. B. in einer Thalburg bestanden hat. Wirklich finden sich von einer solchen Anlage noch Spuren:

Die jetzige Kirche steht nebst der Schule auf einer ansehnlichen Erhöhung des Bodens, welche sich bis auf vier Meter beläuft und den ehemaligen Kirchhof mit einschliesst. In einem Garten des Landwirts Stecher, am Südende des Dorfes, sieht man noch eine deutliche Spur des früheren Wallgrabens, der von der Schwalm aus gefüllt wurde. Der an die Kirche stossende Kirchhof ist im späteren Mittelalter zur Verteidigung eingerichtet gewesen, wovon noch ansehnliche Mauerreste vorhanden, welche anscheinend mit Benutzung älterer aufgeführt sind. Nach Mittheilung des Pfarrers Scheuermann besteht ein jetzt als Garten benutzter Theil des alten Kirchhofes schon in geringer Tiefe aus grossen Steinplatten und Steinen.

Besonders ins Auge fällt die Bodenerhebung der ganzen Umgebung der Kirche bei der sonst durchaus ebnen Lage des Dorfes. Auffallend ist es allerdings, dass in erwähnten Schenkungsurkunden an die Kirche keiner Kemnade oder Behausung gedacht wird, doch ist deren Vorhandensein mit aller Sicherheit anzunehmen.

Der Boden der romantisch gelegenen Kirche enthält viele alte Grabsteine der benachbarten alten Geschlechter aus dem 15. und 16. Jahrhundert; der Chor derselben nebst mit Schiessscharte versehenem Treppenthurm rührt aus dem Mittelalter her. Bei der Lokalbesichtigung fand sich in der Hofmauer des Bauerngutsbesitzers Gröschner eine dort eingemauerte alte Sandsteinplatte „Engelsgestalt mit Flügeln“, welche sauber ausgeführte Arbeit nicht ohne Interesse ist. Nach dem „Rodenberg“ zu soll in der Gemarkung Bisch- [Bischhausen]

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