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[desselben] selben Ursprungs, Ansichten von Niedenstein, Hessenstein etc. darstellend, kursiren, hat sich Herr Freiherr v. Pappenheim um die Wissenschaft ein unleugbares und nicht geringes Verdienst durch seine sachlich gehaltenen sorgfältigen Untersuchungen erworben.

 

II. Sitzung am 14. Juni 1899.

Nachdem die Rechnungen über das verflossene Geschäftsjahr gelegt und ordnungsmässig befunden waren, fand die neue Vorstandswahl statt, über deren Ergebniss schon zu Anfang Seite 42) berichtet ist. Die Sitzung wurde durch eine Reihe kleinerer Mittheilungen ausgefüllt, mit denen Herr Rittmeister a. D. Freiherr Rabe von Pappenheim begann. Er sprach über einen in Wölfenheim (bei Butzbach) ansässig gewesenen Zweig seiner Familie. Er machte längere Mittheilungen über den dortigen Hof, das dortige Solmser Schloss und den Kirchenbau daselbst, der durch Hergebung eines bedeutenden Kapitals der dortigen Pappenheime ermöglicht wurde. Es hatte sich auch ergeben, dass das Wirken der Stifter dort noch in gutem Andenken steht. Herr Archivrath Dr. Reimer liess dann unter den Mitgliedern die bis jetzt erschienenen Lieferungen der vom Zeichenlehrer an der Hanauer Akademie, Zimmermann, herausgegebenen Hanauer Chronik cirkuliren und sprach sich über Anlage und Inhalt dieses mit vielen historischen Illustrationen geschmückten Werkes aus. Hieran schloss er Mittheilungen aus den Aufzeichnungen, welche die beiden Brüder Freiherren Albert und Moritz von Boyneburg von der Linie Lengsfeld über ihre Erlebnisse in den Befreiungskriegen machten. Der erstere, rein Militair, der später General in österreichischen Diensten war, merkt sich in seinen Tagebüchern kaum das nüchternste, thatsächliche, während sein Bruder Albert, der sich durch reiche Sammlungen von historischen Materialen zur Geschichte seiner Familie ausgezeichnet hat, mit voller Begeisterung in der nationalen Bewegung steht und mit frischen Farben eine Menge interessanter Einzelheiten den aus dem Feldzuge an seine Eltern grichteten Briefen einflicht. Er war übrigens der einzige kurhessische Offizier, der die nach dem Einzug in Paris veranstalteten Festlichkeiten im grossen Gefolge der Potentaten mitmachte.

 

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