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D. Bücherbesprechungen.

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Geschichte der rheinischen Städtekultur von den Anfängen bis zur Gegenwart, mit besonderer Berücksichtigung von Worms. Herausgegeben im Auftrag von Cornelius W. Freiherrn Heyl zu Herrnsheim durch Heinrich Boos. Mit Zeichnungen von Joseph Sattler. Berlin (J. A. Stargardt.) 4. — Teil I, 1897.

Unermüdlich ist der Freiherr Heyl zu Herrnsheim bedacht, die Geschichte seiner Vaterstadt Worms zu erschliessen. Bereits hat mit seiner Unterstützung der Verfasser obigen Werkes in den Jahren 1886—1893 die Quellen zur Geschichte dieser Stadt in 3 umfangreichen Bänden herausgegeben, deren 2 die Urkunden (von 627—1400), der dritte die Chroniken (die Vita Eckenberti, die Wormser Annalen und das Chronicon Wormatiense u. a m.) enthalten. Der Herausgeber, durch diese und ähnliche Arbeiten, wie die Geschichte der Stadt Basel im Mittelalter, die Bearbeitung des Urkundenbuches der Stadt Aarau, der Landschaft Basel und der Baseler Chroniken, wohl vorbereitet, wurde nunmehr vor eine weit höhere Aufgabe gestellt: es galt, auf den gewonnenen Grundlagen ein Bild der gesamten Städtekultur der Rheinlande, mit besonderer Berücksichtigung allerdings der Stadt Worms, zu entwerfen, — und diese Aufgabe hat Boos, soweit sich bis jetzt übersehen lässt, trefflich gelöst. Er hat zeitlich wie räumlich weiter greifen müssen, als es jene Vorarbeiten an die Hand gaben. Mit den Spuren ältester Kultur in den Rheinlanden beginnend, gibt er einen Ueberblick über die Zeiten der Römerherrschaft und gewinnt dann (im 3. Kapitel) mit der germanischen Eroberung dasjenige Gebiet wissenschaftlicher Erörterung, auf dem er eigentlich zu Hause ist: die Schilderung deutschen Lebens am Rhein. Der vorliegende Band schliesst ab mit der Begründung des grossen rheinischen Städtebundes vom Jahre 1254; zwei weitere Bände, deren Erscheinen noch in diesem Herbste bevorsteht, sollen die Geschichte der rheinischen Städtekultur bis auf die

 

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