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und interessanten Steinsculpturen rühren von dem durch Herrn Dr. Bickells Forschungen bekannt gewordenen Philipp Soldan her; sie schmücken zwei Aussenwände des Wohnhauses und sind besonders gefällig auch in den steinernen Thüreinfassungen eines Wohnzimmers, das der zufällig anwesende Besitzer, Herr Baron v. Schwerzell, den Marburgern zu zeigen die Güte hatte. Ein sog. Rittersaal zu ebener Erde enthält neben einem sehr schönen Thonofen von 1661 einen behaglichen kleinen erhöhten Anbau, der früher ein Kreuzgewölbe hatte und durch Schranken abgetrennt ist. Eine ganz besonders sehenswerthe, reich verzierte Holztreppe birgt der dem Wohnhause gegenüber liegende Speicher. — Der Rückweg von Rommershausen führte nach der alten Stadt Treysa. Es ist ein Jammer sehen zu müssen, wie die schöne alte Klosterkirche von Jahr zu Jahr zerfällt. Malerisch sieht es freilich darin aus, aber wie lange wird es dauern, dann ist der letzte Rest der farbigen Dekorationen verschwunden und Gewölbe und Mauern werden später folgen. Kleingemachtes Holz füllte den Fussboden des herrlichen Chores, so dass die Besichtigung der Einzelheiten recht erschwert wurde. Im Innern der Stadtkirche ist nicht viel Sehenswerthes, dagegen ist in der Hospitalskirche besonders die gothische Holzfigur des liegenden Christus merkwürdig.

Am 23. October folgte eine namhafte Zahl der hiesigen Vereinsmitglieder einer freundlichen Einladung der Giessener Herren, um das vom Reichs-Streckencommissare Koffler freigelegte grosse Römercastell auf dem Alteiberge (der ursprünglichen Stelle des Klosters Arnsburg), und die gleichzeitig freigelegten Mauern der romanischen Klosterkirche zu besichtigen. Herr Koffler selbst hatte die Freundlichkeit, die Vereinsmitglieder in eingehender Weise mit den Ergebnissen seiner Forschungen bekannt zu machen. Hier Näheres darüber zu berichten erscheint überflüssig, da u. a. im Limesblatte dies zur Genüge geschehen ist.

 

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