MHG, 1892, S. 157

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bewiesen, da v. d. Wengen doch sicher nicht den Werth des v. Schmidt’schen Materials besitzen kann: die v. Lossberg’sche Antwort ist ferner wohlgemerkt erst vom 12. Juli datirt, also mehr als eine Woche nach Königgrätz.

Seite 33 ff. kommt Schimmelpfeng sodann auf den „Geist der Truppe“ zu sprechen, der im Officier-Corps zunächst liberal und preussenfreundlich war. Alles dies verschwand natürlich nach der Kriegserklärung vor den Geboten der Pflicht und Treue, die bei der Mannschaft in hellen Flammen aufloderten. Schimmelpfeng scheint nun zu meinen, in dem Augenblick der zornigen Erregung über den preussischen Ueberfall Kurhessens und der Abführung des Kurfürsten hätte man nach Cassel zurück marschiren sollen und dort siegen oder sterben. Es folgt weiterhin Seite 39 ff. „die Ablehnung des Vormarsches nach Cassel“ in kritischer Beleuchtung. Alle Schuld scheint der Energielosigkeit v. Lossbergs aufgebürdet werden zu sollen, der sich nur hinter dem Willen des Kurfürsten ängstlich verschanzt hätte. Nicht ungetheilt erhalten, sondern eingesetzt, ja aufgeopfert hätte (nach Schimmelpfeng) die kurhessische Division damals werden müssen. — „Der Festungsdienst“ (S. 49 ff) bietet eigentlich in der Kritik am wenigsten Neues dar, beweist nur indirekt den Preussenhass und die Verblendung der Süddeutschen in jenen Tagen, denen gegenüber die Kurhessen viel nüchterner dreinschauten.

Nach Schimmelpfeng hätte, nachdem v. Lossberg nun einmal in Mainz sass, er es tapfer vertheidigen sollen, aber es geschah das Gegentheil. Seite 54 ff. heisst die „nahende Entscheidung.“ Hier soll der Spiess umgedreht werden : nicht die kurhessische Diplomatie, sondern der Generalstab hätte schlecht funktionirt, aber der Beweis besteht nur in einer Behauptung, hinter der sogar die „Legende des Verrathes“ aufblitzt auf S. 59. „Die überwiegende Anzahl unserer Offiziere war einfach — um ihrer Existenz willen“ — auf Preussen angewiesen, heisst es bei Schimmelpfeng kurz.

Nun folgt auf der Seite 61—66 eine Besprechung der „Position in Mainz“, aus welcher ich nur die mir unverständliche Parallele von 1806 zu entnehmen im

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..	157 bewiesen, da v. d. Wengen doch sicher nicht den Werth des v. Schmidt’schen Materials besitzen kann: die v. Lossberg’sche Antwort ist ferner wohlgemerkt erst vom 12. Juli datirt, also mehr als eine Woche nach Königgrätz. Seite 33 ff. kommt Schimmelpfeng sodann auf den „Geist der Truppe“ zu sprechen, der im Officier-Corps zunächst liberal und preussenfreundlich war. Alles dies verschwand natürlich nach der Kriegserklärung vor den Geboten der Pflicht und Treue, die bei der Mannschaft in hellen Flammen aufloderten. Schimmelpfeng scheint nun zu meinen, in dem Augenblick der zornigen Erregung über den preussischen Ueberfall Kurhessens und der Abführung des Kurfürsten hätte man nach Cassel zurück marschiren sollen und dort siegen oder sterben. Es folgt weiterhin Seite 39 ff. „die Ablehnung des Vormarsches nach Cassel“ in kritischer Beleuchtung. Alle Schuld scheint der Energielosigkeit v. Lossbergs aufgebürdet werden zu sollen, der sich nur hinter dem Willen des Kurfürsten ängstlich verschanzt hätte. Nicht ungetheilt erhalten, sondern eingesetzt, ja aufgeopfert hätte (nach Schimmelpfeng) die kurhessische Division damals werden müssen. — „Der Festungsdienst“ (S. 49 ff) bietet eigentlich in der Kritik am wenigsten Neues dar, beweist nur indirekt den Preussenhass und die Verblendung der Süddeutschen in jenen Tagen, denen gegenüber die Kurhessen viel nüchterner dreinschauten. Nach Schimmelpfeng hätte, nachdem v. Lossberg nun einmal in Mainz sass, er es tapfer vertheidigen sollen, aber es geschah das Gegentheil. Seite 54 ff. heisst die „nahende Entscheidung.“ Hier soll der Spiess umgedreht werden : nicht die kurhessische Diplomatie, sondern der Generalstab hätte schlecht funktionirt, aber der Beweis besteht nur in einer Behauptung, hinter der sogar die „Legende des Verrathes“ aufblitzt auf S. 59. „Die überwiegende Anzahl unserer Offiziere war einfach — um ihrer Existenz willen“ — auf Preussen angewiesen, heisst es bei Schimmelpfeng kurz. Nun folgt auf der Seite 61—66 eine Besprechung der „Position in Mainz“, aus welcher ich nur die mir unverständliche Parallele von 1806 zu entnehmen im	..


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