MHG, 1892, S. 155

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Die kurhessische Armee-Division im Jahre 1866. Beleuchtung der gleichnamigen Schrift des Generallieutenants z. D., ehemaligen hessischen Hauptmanns, Julius v. Schmidt, von Adolf Schimmelpfeng, Kurfürstlich hessischem Cabinetsrath a. D. Melsungen (Druck und Verlag von W. Hopf.) 1892. [Ein bis auf die 10 Ueberschriften unveränderter Abdruck aus den Hessischen Blättern Nr. 1849—1851, 1853 und 1856, vom 11. Juni bis 6. Juli 1892.] 8° (II. 92 Seiten. Preis l Mark.)

Wie zu erwarten, nahm das seit 1876 erscheinende Organ der kurhessischen Renitenz, aus welcher sich seit Bismarcks Abgang die sogenannte „hessische Rechtspartei“ entwickelt hat, gegen das v. Schmidt’sche Buch energisch Stellung und sind dann die schon in den Nummern 1827 von A. S. und 1830 von —o— (wohl Wilh. Hopf selbst) angekündeten Leitartikel auch in obiger Buchform erschienen. Zwar lässt Herr A. S. (wohl als Schimmelpfeng zu ergänzen!) den Ruhm der Hessentreue für die Truppen gelten, wendet sich jedoch scharf und „bitter enttäuscht“ gegen die von J. v. Schmidt versuchte Ehrenrettung v. Lossbergs, indem er dabei bewusstes Unterdrücken des preussischen „Oeffentlichen Aufrufs“ zum Vaterlandsverrathe und dessen „verdiente Abfertigung“ durch den General v. Lossberg ohne Weiteres annimmt. Allzuscharf nach 25 Jahren und dadurch sich verrathend, betont Herr A. S. dann, dass man Unrühmliches hätte ruhig in den Akten begraben sein lassen, ja vielleicht sogar die Legende vom Verrathe der Führer, wie 1870/71 bei den Franzosen, pietätvoll wie bisher schonen sollen.

In politischer Beziehung ist aber das v. Schmidt’sche Buch nach Schimmelpfengs eigenen Worten geradezu für ihn „eine Herausforderung“.

Der letzte Kurfürst von Hessen habe nach Herrn A. S. für v. Schmidt nur zur „dunkeln Folie“ gedient, während der Herr Cabinetsrath der Politik des „Kurfürsten … mit unbedingter Anerkennung, ja gerechtem Stolze gegenüber steht“. Gegen solche Dogmen aber ist schwer streiten.

Zum Schluss greift Schimmelpfeng bei v. Schmidt noch das Heranziehen von Ev. Lucae 14, 31—32 als

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..	155 Die kurhessische Armee-Division im Jahre 1866. Beleuchtung der gleichnamigen Schrift des Generallieutenants z. D., ehemaligen hessischen Hauptmanns, Julius v. Schmidt, von Adolf Schimmelpfeng, Kurfürstlich hessischem Cabinetsrath a. D. Melsungen (Druck und Verlag von W. Hopf.) 1892. [Ein bis auf die 10 Ueberschriften unveränderter Abdruck aus den Hessischen Blättern Nr. 1849—1851, 1853 und 1856, vom 11. Juni bis 6. Juli 1892.] 8° (II. 92 Seiten. Preis l Mark.) Wie zu erwarten, nahm das seit 1876 erscheinende Organ der kurhessischen Renitenz, aus welcher sich seit Bismarcks Abgang die sogenannte „hessische Rechtspartei“ entwickelt hat, gegen das v. Schmidt’sche Buch energisch Stellung und sind dann die schon in den Nummern 1827 von A. S. und 1830 von —o— (wohl Wilh. Hopf selbst) angekündeten Leitartikel auch in obiger Buchform erschienen. Zwar lässt Herr A. S. (wohl als Schimmelpfeng zu ergänzen!) den Ruhm der Hessentreue für die Truppen gelten, wendet sich jedoch scharf und „bitter enttäuscht“ gegen die von J. v. Schmidt versuchte Ehrenrettung v. Lossbergs, indem er dabei bewusstes Unterdrücken des preussischen „Oeffentlichen Aufrufs“ zum Vaterlandsverrathe und dessen „verdiente Abfertigung“ durch den General v. Lossberg ohne Weiteres annimmt. Allzuscharf nach 25 Jahren und dadurch sich verrathend, betont Herr A. S. dann, dass man Unrühmliches hätte ruhig in den Akten begraben sein lassen, ja vielleicht sogar die Legende vom Verrathe der Führer, wie 1870/71 bei den Franzosen, pietätvoll wie bisher schonen sollen. In politischer Beziehung ist aber das v. Schmidt’sche Buch nach Schimmelpfengs eigenen Worten geradezu für ihn „eine Herausforderung“. Der letzte Kurfürst von Hessen habe nach Herrn A. S. für v. Schmidt nur zur „dunkeln Folie“ gedient, während der Herr Cabinetsrath der Politik des „Kurfürsten … mit unbedingter Anerkennung, ja gerechtem Stolze gegenüber steht“. Gegen solche Dogmen aber ist schwer streiten. Zum Schluss greift Schimmelpfeng bei v. Schmidt noch das Heranziehen von Ev. Lucae 14, 31—32 als	..


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