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[Dom]probst Dr. Holzer von Trier, über die alten Gaunamen und deren Bedeutung für die nassauische Geschichte, mit besonderer Beziehung auf den „Engersgau“; und 4. des Herrn Professor Dr. Becker von Frankfurt, über eine mittelalterliche Fechterschule zu Frankfurt, mit besonderer Beziehung auf die berühmte Fechterfamilie Kreußler von Niederhadamar.

Zum Schluß berichtete der Vereinssecretär sodann noch über einzelne eingelaufene Geschenke, indem er namentlich dem Herrn Renteisecretär Schellenberg in Höchst, der durch Vollmacht vom 8. September eine werthvolle Sammlung von 62 Urkunden über Dietkirchen dem Vereinsarchiv überwiesen hatte, den Dank des Vereins öffentlich aussprach, und proklamirte verdiente Männer zu Ehrenmitgliedern des Vereins, 1. den hochbetagten ältesten und fleißigsten Sammler römischer Alterthümer in und um Kreuznach, Herrn Wundarzt J. Georg daselbst; den gelehrten Verfasser eines Regestenwerkes über die Grafen von Katzenelnbogen, das im Manuscript vollendet vorliegt, Herrn Hofrath Wagner in Rossdorf; 3. und 4. die um die Archäologie und Geschichte des ehemaligen Kurstaats Trier hochverdienten Männer, Herren Domprobst Dr. Holzer und Domcapitular von Wilmowsky in Trier.

Die Versammelten verfügten sich hierauf, einer Einladung des hochw. Domcapitels folgend, in die Domkirche, wohin der ganz kurtrierische Domschatz aus der bischöflichen Kapelle gebracht und dort auf Tafeln ausgebreitet war, wobei die Herren Stadtpfarrer Dr. Kratz und Generalvikar Klein die Gefälligkeit hatten, die Erklärung der einzelnen kostbaren Alterthümer und Kunstschätze zu übernehmen. – Ein gemeinsames Mittagsmahl, bei welchem die gehobene Stimmung der Theilnehmenden mehrfachen Ausdruck fand, versammelte nahe an hundert unserer Mitglieder im Saale des Preußischen Hofes.

Der Nachmittag, einer Lahnfahrt auf festlich beflaggtem Schiffe nach Dietkirchen und der Besichtigung seiner altehrwürdigen Kirche gewidmet, der feierliche Empfang der auf der felsigen Höhe vor dem Kirchenportal angelangten Generalversammlung durch die Geistlichkeit und die Gemeinde und eine würdevolle Ansprache des Herrn Domcapitular Rau wird, wie auch die Besichtigung der Kirche selbst mit ihren merkwürdigen Erinnerungen an den h. Lubentius, als den ersten Prediger des Christenthums an der Lahn, gewiß allen Theilnehmenden unvergeßlich bleiben. Wir können nicht unterlassen, der an diesem

 

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