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genealogischer Versuch von Herr Dr. Euler, mit zwei Stammtafeln und einer Siegeltafel. - Ueber diese Herren, ihre Wappen, Familien-Verbindung u. s. w., herrschten unter den Frankfurter Geschichtsschreibern sehr abweichende Ansichten und es wird daher hier der Versuch gemacht, nach Anleitung der Urkunden - so weit thunlich - eine berichtigte Geschichte dieser beiden wichtigsten Ministerialen-Geschlechter Frankfurts zu geben. Es sind hiernach zwei ganz getrennte Ministerialen-Geschlechter anzunehmen. Die Herren von Sachsenhausen, seit 1194 vorkommend, führen zwei bogenförmige Sparren oder Rippen im Wappen und sind wohl gleichen Stammes mit den Herren von Bergen, von Bommersheim und von Rödelheim. Aus diesem Hause waren die Frankfurter Schultheißen Ripert 1225 und Conrad 1263. Es theilte sich in mehrere Linien, deren eine den Beinamen „von Urberg“ annahm, und welche alle in Sachsenhausen ihre Edelsitze oder Höfe hatten. Die letzten Herren dieser Familie, deren Stelle sich jedoch in der Stammtafel nicht angeben ließ, erscheinen zwischen 1320 und 1330. Die Herren von Praunheim, seit 1219 vorkommend, haben dagegen eine Klettenstaude im Wappen : von ihnen waren Heinrich 1222, Wolfram 1248, Heinrich 1273 Schultheißen zu Frankfurt. Der Letztere, dessen bedeutende Stellung aus vielen Urkunden erhellt, und die beiden Söhne seines Oheims Rudolf, Heinrich und Conrad, erwarben nicht nur allmählig die meisten Besitzungen der Herren von Sachsenhausen, sondern die Brüder Heinrich und Conrad von Praunheim führen auch seit 1291, aus noch unbekannter Ursache, den Namen Sachsenhausen, ja Heinrich’s Nachkommen, unter welchen die Schultheißen Rudolph 1338 und Rudolph, dessen Sohn, 1376 - 1406 die bekanntesten sind, erscheinen bis zu ihrem Erlöschen 1449 mit dem Namen von Sachsenhausen allein, während sie doch die Praunheimer Klettenstaude stets im Wappen behalten und dies Wappenbild auch auf die Herren von Franckenstein, als ihre Erben, übergehet. Die Nachkommen Conrads aber gaben den Namen Sachsenhausen wieder auf: sie besaßen fuldische und hanauische Lehen, hatten ihren Sitz in dem Dorfe Praunheim und theilten sich in mehrere Linien, deren letzte nach 1714 erlosch.

4. Der Antoniterhof in Frankfurt von Herrn Pfarrer

 

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