Kartographie in Hessen
Atlanten, Wanderkarten und Stadtpläne finden sich heutzutage
in jedem Haushalt. Sie werden digital erstellt; ihre Daten werden
von Satelliten geliefert. Bis vor wenigen Jahrzehnten mussten die
erforderlichen Angaben durch Vermessung im Gelände erhoben
werden. Das war eine oft mühevolle Arbeit, die von Landmessern
im Auftrag der Landesherren ausgeführt wurde.
Die Entwicklung der Kartographie in Hessen von ihren Anfängen
im 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart schildert das jüngst
erschienene Buch von Hans-Jürgen Kahlfuß am Beispiel
der amtlichen Kartographie der Herrschaft Schmalkalden, deren Gebiet
bis zum Zweiten Weltkrieg zu Hessen gehörte. Die Untersuchung
bietet dem Laien eine kurzgefasste Einführung in die Kartographie.
Die zahlreichen Abbildungen zeigen den ästhetischen Reiz der
älteren Karten, die oft geradezu Kunstwerke sind.
Einer der ersten in Hessen tätigen Landmesser war Joist Moers.
Auf einer 1575 gedruckten Karte der Grafschaft Waldeck hat er sich
selbst dargestellt mit seinen wichtigsten Arbeitsgeräten, dem
Zirkel und der Bussole (Kompass).
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