Im November 1989 fiel die Berliner Mauer symbolisch für das Ende der DDR. Dies wurde die große Stunde für die Bürgerrechtler, z.B. das Neue Forum.
Hier beginnt auch das politische Engagement der Biologin und evangelischen Christin Regine Hildebrandt. Die letzte und gleichzeitig einzige rechtsstaatliche Regierung der DDR wurde am 12. April 1990 gewählt und blieb bis September 1990 im Amt. Ministerpräsident wurde Lothar de Maizière. In seinem Kabinett begann Regine Hildebrand als Ministerin für Arbeit und Soziales ihre erste politische Aufgabe. Die als „Mutter Courage des Ostens“, als „Rächerin der Enterbten“ und „Herz mit Schnauze“ bezeichnete Politikerin der SPD wird für den Rest ihres Lebens politisch aktiv sein und ihre Ziele und Grundsätze auch kämpferisch verfolgen. Regine Radischewski wurde am 26. April 1941 in Berlin-Mitte geboren. Nach dem Schulabschluss studierte sie Biologie an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin. Schon da zeigte sich ihre Unangepasstheit an das Regime. 1950 lernte sie in ihrer Kirchengemeinde den Nachbarn und Pfarrerssohn Jörg Hildebrandt kennen. 1966 heirateten die beiden.
Im Herbst 1990 tritt Regine Hildebrandt als Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen in die erste brandenburgische Landesregierung des Ministerpräsidenten Manfred Stolpe ein. Vor allem in Brandenburg, aber auch weit über das Land hinaus wurde sie nun wegen ihres außergewöhnlich offenen, volksnahen, oft auch undiplomatischen Auftretens populär.
Bis zu ihrem Tod gehörte sie dem Vorstand der Bundes-SPD bei. Regine Hildebrandt verstirbt am 26. November 2001 an Brustkrebs. Sie war Vorbild für viele Frauen in der Politik, im Osten wie im Westen. |