Tagung zum 500 Geburtstag von Landgraf Philipp

Hessische Geschichtsvereine vom Stadtkern Rauschenbergs begeistert

R a u s c h e n b e r g (hh). Das Bergstädtchen Rauschenberg mit seinem schmuckvollen Rathaus und zahlreichen sehenswerten Fachwerkbauten war Treffpunkt der Vertreter der nordhessischen Geschichtsvereine. Eingeladen hatte der Verein für hessische Geschichte und Landeskunde Kassel (VHG) zu seiner alljährlich im Frühjahr stattfindenden Hauptausschuss-Sitzung, bei der es diesmal um die Planungen von Festveranstaltungen im Gedenkjahr zum 500. Geburtstag von Landgral Philipp dem Großmütigen ging.

Beeindruckt zeigten sich die Gäste zu Beginn der Tagung bei einer Führung durch den Stadtkern von Rauschenberg von der teilweise noch gut erhaltenen Fachwerksubstanz, von dem dreigeschossigen Rathaus mit achteckigem Treppenturm und dem reich ornamentierten Portal, das 1566 der Frankenberger Künstler Philipp Soldan schuf.

Helmut Klingelhöfer von der örtlichen Interessengemeinschaft Schlossberg erläuterte der Besuchergruppe die Beziehungen van Stadt und Burg Rauschenberg zu den hessischen Landgrafen, die die Burg bis zur Zerstörung 1646 als Jagdschloss benutzten. Die Pfarrkirche mit ihrem wehrhaften Westturm und ihrem bedeutenden Flügelaltar konnte nur von außen besichtigt werden, da das Gebäude zur Zeit wegen Bauarbeiten geschlossen ist.

Im Anschluss an den Rundgang in Rauschenberg tagten die Vorstände der Zweigvereine für hessische Geschichte und Landeskunde, die in Nordhessen mehr als 2500 Mitglieder vertreten, unter Leitung von Dr. Aloys Schwersmann (Marburg) im Hotel „Schöne Aussicht".

Dort informierte sie VHG-Vorsitzender Dr. Hans-Jürgen Kahlfuß (Kassel) über die geplante zentrale Gedenkfeier zum 500. Geburtstag von Landgraf Philipp in Kassel. Den Auftakt wird am 17. September ein Festakt mit Ministerpräsident Roland Koch, Bischof Dr. Hein und Kirchenpräsident Prof. Dr. Steinacker in der Martinskirche machen, verbunden mit einem großen Sinfonischen Konzert zur Reformationsthematik. Ein Symposium „Landgraf Philipp der Großmütige prägt Hessen" schließt sich am nächsten Tag im Bürgersaal des Kasseler Rathauses an. Zum Festgottesdienst am 18. September mit anschließendem Festvortrag von Prof. Eckhart G. Franz werden Besucher aus ganz Hessen erwartet.

Dr. Kahlfuß appellierte in Rauschenberg an die Vertreter der nordhessischen Geschichtsvereine, die Mitgliederwerbung zu verstärken, da nur über Beiträge die Arbeit des Vereins mit seinen vielfältigen Publikationen, Forschungen, Vorträgen, mit Fortbildung und Verwaltung geleistet werden könne. Er lobte dabei audrücklich die vorbildliche Entwicklung des Marburger Zweigvereins mit inzwischen 311 Mitgliedern.
Angekündigt wurde als nächste öffentliche Fortbildungsveranstaltung am 15. Mai 2004 das 4. Forum für geschichtliche Landeskunde in Marburg, Alte Aula, Lahntor 3, über „Formen des Gedenkens - Jubiläen in Hessen".