Bürgermeister Rüdiger Heß, Frankenberg (Eder)

Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung „Philipp Soldan – Bildhauer der Reformation“ am Sonntag, 16. Juli 2017, in der Schirn des historischen Rathauses

 

Grüße von Seiten der Stadt Frankenberg (Eder), die zusammen mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg Veranstalter der Philipp-Soldan-Ausstellung ist, und allen Gästen ein herzliches Willkommen hier im Historischen Rathaus.

Ganz besonders begrüße ich in unseren Reihen Schirmherrin Annette Viessmann. Volker Bouffier, ebenfalls Schirmherr der Ausstellung, ist heute leider nicht hier. Bis Freitag hatten wir noch gehofft, dass er kommen kann.

Ich freue mich schon seit Langem auf diesen Tag. Denn heute wird endlich das geboren, was hier in Frankenberg über neun Monate hinweg gewachsen ist: eine bislang einmalige Ausstellung über Philipp Soldan – den Frankenberger Bildhauer der Reformation.

Philipp Soldan steht nicht nur für die Reformation, er steht auch für den Aufbruch in ein neues Zeitalter, für den Geist und die Ideale einer neuen Epoche – der Renaissance. Selbstbewusst hat er damals seine Werke signiert und sich selbst damit zur Marke gemacht – entweder mit seinem Monogramm PS oder sogar seinem vollen Namen in zentraler Position.

Die Ausstellungsmacher sind sich einig: Philipp Soldans Werke zählen heute zu den bedeutendsten Denkmälern der Renaissance in Deutschland. In diesem Wissen sollten wir Frankenberger uns ruhig eine Scheibe Selbstbewusstsein bei Philipp Soldan abschneiden, die Bedeutung Soldans nutzen und seinen Namen über die Grenzen der Stadt hinweg als Marke etablieren. Das geht nicht von heute auf morgen – aber aktuell prüfen wir, was nötig ist, um sich in Zukunft Philipp-Soldan-Stadt Frankenberg (Eder) nennen zu können.

Die Ausstellung soll darum auch dazu beitragen, das Werk des Frankenbergers Philipp Soldan wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Deshalb ist die „Geburt“ der Ausstellung heute eigentlich auch die „Wiedergeburt“ (Renaissance) des Künstlers.
Ich freue mich auch besonders, dass unser schönes Frankenberger Rathaus von 1509 für die kommenden dreieinhalb Monate nicht nur Ausstellungsort, sondern mit den geschnitzten Huckepackfiguren gleichzeitig auch Objekt ist. Die Rathausschirn, in der wir uns befinden, wurde schon früher als Markt-, Versammlungs-, Fest- und Gerichtshalle genutzt – ab heute ist sie auch Ausstellungsort.  Auch die anderen beiden Ausstellungsorte sind historisch von Bedeutung: das ehemalige Kreisheimatmuseum, jetzt „Museum im Kloster“, sowie das Haus am Geismarer Tor.

Zusammen mit dem engagierten Projektteam sowie zahlreichen lokalen und regionalen Kooperationspartnern aus Kunst, Kultur und Kirche hat das Kuratorenteam hier etwas Beeindruckendes geschaffen.

Herzlichen Dank und große Anerkennung darum speziell an die Kuratoren der Ausstellung um die Projektleiterin Dr. Birgit Kümmel vom Museum Bad Arolsen: an die beiden Marburger Historiker Kirsten Hauer und Friedhelm Krause sowie an Christiane Kohl und Heiner Wittekind.

Mein Dank gilt natürlich auch den lokalen Sponsoren sowie der Hessischen Kulturstiftung für ihre große Bereitschaft, sich finanziell an diesem spannenden Projekt zu beteiligen und damit Frankenberg im Rahmen des Reformationsjahres in den Fokus zu rücken.

Herzlichen Dank auch an Dr. Dirk Richhardt, Vorsitzender des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, der heute den Festvortrag zur Ausstellungseröffnung hält.

Ich wünsche der Ausstellung einen erfolgreichen Verlauf und Ihnen allen unterhaltsame und spannende Einsichten in die Welt Philipp Soldans zur Zeit der Reformation.